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Gesprächstechniken im Einzelsetting

In einer Einzelsettinganleitung begegnen sich zwei Menschen, die sich in ihren Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen unterscheiden können. Der Anleiter hat die Aufgabe eine gemeinsame Beziehungsebene herzustellen, auf der er mit dem Klient kommunizieren und ihm beim Erlernen des Entspannungsverfahrens unterstützen kann…

Der Einsatz von Gesprächstechniken kann als Hilfe dienen, um ein Gespräch vorwärts zubringen und eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu erzeugen, ohne den Gesprächspartner dabei zu manipulieren (vgl. Mentzel 2007, S. 19). Fragetechniken, Aktives Zuhören, sachliche Argumentation, das Geben und Empfangen von Feedback sowie Ich-Botschaften sind Methoden der Gesprächsführung, die in einem Einzelsetting eingesetzt werden können.

Fragetechniken

Unterschiedliche Fragetechniken erleichtern es, den Bezugsrahmen des Gesprächspartners zu verstehen und können das Gespräch in eine bestimmte Richtung lenken. Fragen als Kommunikationsinstrument können ein Gespräch in Gang bringen, es zielorientiert steuern, zur Informationsbeschaffung dienen und dem Gegenüber Interesse an seinen Aussagen signalisieren (vgl. Mentzel 2007, S. 21). Fragetechniken müssen richtig eingesetzt werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Aktives Zuhören

Das Zuhören ist bei einem Gespräch jedoch genauso wichtig, wie das Sprechen. Richtiges Zuhören heißt, sich voll auf den anderen zu konzentrieren und ihm die erforderliche Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Dazu gehört es, sich regelmäßig zu vergewissern, ob man auch das verstanden hat, was der Klient gemeint hat. Es muss nicht nur berücksichtigt werden, was der Klient gesagt hat, sondern zudem auch wie und welche Gefühle und Bedürfnisse ihn zu dieser Aussage bewegt haben.

Feedback

Neben den Fragetechniken ist das Feedback eine weitere Möglichkeit, um Informationsverluste in der Kommunikation zwischen zwei Gesprächspartnern zu reduzieren. Der Empfänger nimmt direkt Bezug auf die übermittelte Nachricht und meldet dem Sender zurück, wie er die Nachricht und das damit verbundene Verhalten verstanden hat (vgl. Mentzel 2007, S. 53). Im Einzelsetting kommt es zum Geben und Nehmen von Feedback zwischen Anleiter und Klient. Feedback sollte möglich in Ich-Botschaften formuliert werden, da die persönlichen Beobachtungen stets subjektiv sind und nicht immer zutreffen müssen. Es sollten nur Rückmeldungen zum gegenwärtigen Verhalten auf der Sachebene gegeben werden. Feedback bezieht sich auf positives und negatives Verhalten und sollte konkret und konstruktiv sein, ohne den Gesprächspartner zu verletzen oder zu verurteilen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ein Gespräch in einem entspannungsmedizinischen Arbeitssetting beginnt immer auf der Grundlage, dass ein Klient ein bestimmtes Entspannungsverfahren erlernen möchte oder sollte, um seine gegenwärtige Lebenssituation zu verbessern. Der Anleiter muss den Klienten klar zu verstehen geben, dass er nur Hilfe zur Selbsthilfe geben kann und der Klient selbst aktiv werden muss. Er versucht das Vertrauen des Klienten zu gewinnen und ihn dazu zu ermutigen, von seinen Problemen und Erwartungen zu berichten. Wichtig dabei ist, dass der Anleiter aktives Zuhören signalisiert und die Aussagen des Klienten nicht bewertet, sondern so akzeptiert wie sie sind. Er hilft dem Klienten dabei, seine Aussagen zu strukturieren und zu verarbeiten (vgl. Bachmair/Faber 1989, S. 27). Mithilfe von Gesprächtechniken kann der Anleiter die Gespräche im Einzelsetting zielorientiert steuern und den Lernprozess positiv beeinflussen.

Literatur:

Bachmair, S./ Faber, J./ Henning, C./ Kolb, R./ Willig, W. (1989): Beraten will gelernt sein. Ein praktisches Lehrbuch für Anfänger und Fortgeschrittene. München: Psychologie Verlags Union, 4. Auflage

Mentzel, W. (2007): Kommunikation. Rede, Präsentation, Gespräch, Verhandlung, Moderation. Nördlingen: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG