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2010: Entspannungsverfahren bei Schizophrenie?

Progressive Muskelentspannung

hilft bei psychotischen Erkrankungen

Ben-Zeev D. und Mitarbeiter vom Psychologischen Institut Illinois in Chicago stellen in der Zeitschrift Medical Hypotheses die Hypothese auf, dass die PME eine wichtige Rolle spielen könnte bei der Behandlung der Wahngedanken bei Schizophrenie, da gemäss kognitiven Modellen Wahngedanken im Zusammenhang stehen mit einem generell erhöhten Angst-Stresspegel.

Da der Erfolg der medikamentösen Behandlung beim Wahn sehr inkonstant und nebenwirkungsreich ist und die Psychotherapie an Grenzen stösst, schlagen sie eine entsprechende Studie vor.

Kommentar medrelax: Der Einsatz von Medizinische Entspannungsverfahren (MEV) bei psychotischen Erkrankungen ist heikel, da die Elemente des vermeintlichen Kontrollverlustes und der Aussergewöhnlichkeit des medizinischen Entspannungszustandes sich bei Patienten mit mässig-integrierter oder nicht-integrierter Ich-Struktur desintegrierend auswirken können. Am ehesten ist deshalb innerhalb der MEV die PME für diese Patienten geeignet.

Bereits 2009 wurde in einer Taiwanesischer Studie bei 18 hospitalisierten Patienten mit einer akuten Schizophrenie die PME zur Angstreduktion eingesetzt und eine signifikante Angstreduktion konstatiert (Chen WC et al. Efficacy of progressive muscle relaxation in reducing anxiety in patients with acute schizophreniea. J Clin Nurs. 2009.). Mit Spannung können weiter Studienresultate in dieser Richtung erwartet werden.

Ben-Zeev D et al. A possible role for Progressive Muscle Relaxation in the treatment of persecutory Ideation. Med Hypotheses. 2010 Dec;75(6):568-71.