Medizinische Entspannungsverfahren arbeiten über eine besondere Form der Körperwahrnehmung: ein durch regelmässiges Üben im wahrsten Sinn des Wortes „vertieftes” Körperempfinden, das Empfinden des Körperbinnenraums…

Diese verbesserte und qualitativ veränderte Körperbinnenraumwahrnehmung wird „Interozeption“ (Innenwahrnehmung) genannt. Im Unterschied zur Exterozeption (Wahrnehmung der äusseren Welt über die fünf Sinneskanäle: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten / Berühren) umfasst der Oberbegriff „Interozeption“ die Wahrnehmung über Sensoren (sog. Interosensoren) aus dem Körperbinnenraum. Bei der Propriozeption stammen die Körpersignale vorwiegend aus dem muskulären und muskelnahen Systemen (Gelenke, Sehnen, Muskeln), während sie bei der Viszerozeption (Eingeweidesensibilität) ihren Ursprungsort in den Hohlorganen haben. Die Interozeption ist der gemeinsame Nenner aller MEV und ist zugleich der Schlüssel zum Medizinischen Entspannungszustand (MEZ).